Die Geschichte der Schneckenpumpe
Die Entwicklungsgeschichte dieser Pumpe fing vor fast 100 Jahren bei Fuller an.
a) Horizontalpumpe mit beidseitiger Lagerung der Schnecke ohne Rückschlagklappe.
So etwa sah die Ur-Fullerpumpe aus. Abdichtung wahrscheinlich mit Stopfbuchse mit den Nachteilen des schnellen Verschleißes und alsbaldiger Undichtigkeit. Diese Pumpe war nur begrenzte Zeit im Einsatz.
b) Horizontalpumpe mit fliegend gelagerter Schnecke ohne Rückschlagklappe.
Ab dichtung zunächst Stopfbuchse, später ungekühlte GLRD. Die Schnecke kann je nach Beschaffenheit des Fördergutes nur sehr geringe Rückdrücke aufnehmen. Deshalb nur begrenzter Einsatz bereich. Der Nachteil dieser Pumpe ist die heftige Rückströmung der Leckluft, besonders bei leichten Stäuben und bei geringen zugeführten Mengen.
Am Beispiel eines Fleischwolfes wird deutlich, wie sehr die erreichbaren Drücke am Ende der Schnecke vom Fördergut abhängig sind. Das kompakte Fleisch z. B. kann man sogar bei niedriger Drehzahl mit hohem Druck gegen die Loch scheibe pressen. Der luftdurchströmte Axialventilator dagegen als entgegen gesetztes Extrem erreicht bestenfalls einen Druck von 10 bis 20 cm WS.
Diese preiswerte und einfach aufgebaute Schneckenpumpe ist vor allem für schwere und grobe Stäube bei kurzen Leitungslängen zu empfehlen. Sie ist weiterhin im Einsatz.
c) Horizontalpumpe mit fliegend gelagerter Schnecke mit Rückschlagklappe.
Die Klappe ist eine Erfindung der sechziger Jahre. Nach Einführung derselben erhöhte sich der Einsatzbereich erheblich, weil nun bedingt durch geringere Leckluftströmung höhere Rückdrücke und dadurch längere Förderleitungen möglich wurden.
Diese Pumpe ist seit vielen Jahren im Einsatz.
Horizontalpumpe mit beidseitig gelagerter Schnecke und geschlitzter Klappe. Die Lagerung am Schneckenende ist ein Schritt in die Sackgasse. Statt des Lagers wäre eine stärkere Welle vonnöten. Auch der Schlitz ist von Nachteil für die Stopfenbildung. Alsbaldige Undichtigkeiten vor der trockenen GLRD führen zu Staubaustritt aus der Pumpe. Die Entwicklung dieser horizontalen Schneckenpumpe ist hier zum Stillstand gekommen.
Alle Horizontal-Schneckenpumpen haben den Nachteil, dass das Leckgas am Pumpeneingang entgegen der Staubströmung austreten muss. Sammelt sich hier eine größere Blase an, dann ist die Förderung blockiert.
Will man die Vorteile der horizontalen Schnecke nutzen und gleichzeitig die Nachteile eliminieren, dann gibt es nur einen Weg, nämlich den der vertikalen Schnecke. Es führt kein anderer Weg nach Küßnacht.
Die Idee der vertikalen Schnecke ist allerdings nicht neu, denn es gibt eine Patentanmeldung schon aus dem Jahre 1908. Die damalige Vertikal Schnekkenpumpe ist jedoch nie zur Serienreife weiterentwickelt worden.
Als vorläufig letzter Stand ist die Vertikal-Schneckenpumpe mit 2 gängiger fliegend gelagerter Schnecke, mit kardanisch aufgehängter Rückschlagklappe und strömungstechnisch optimiertem Ausblasgehäuse anzusehen. So kann festgestellt werden, dass derzeit grundsätzlich 3 verschiedene Schneckenpumpen auf dem Markt sind, geeignet für unterschiedliche Einsatzbereiche.